Die große Wiedereröffnung von Gosho-no-yu
Gosho-no-yu wurde im Stil des imperialen Palastes in Kyoto erbaut. Der Grund dafür ist, dass es heißt die Schwester des Kaisers Gohorikawa sei in den 1200er Jahren hierher gekommen um zu baden. Das Foyer und die Lounge sind mit wunderschönen Papierwänden eingerichtet und die Deckenverkleidung ist mit japanischen Blumen bemalt, Besucher werden am Eingang von einer Aussicht auf einen herrlichen Lotusteich empfangen. Gosho-no-yu hatte jährlich 400.000 solcher Besucher, bis es im August 2019 seine Türen schloss, um eine Renovierung seines hölzernen Vordaches vorzunehmen. Obwohl Onsen traditionell einen Innen- und Außenbereich haben, ist Gosho-no-yu jetzt das einzige unter den sieben Onsen, welches komplett im Freien liegt. Für Besucher, die ihren Körper vollständig von den heilenden Eigenschaften des Wassers umgeben wissen wollen, gibt es darüber hinaus Bereiche in denen man stehen, bzw. sich hinlegen kann.
Es heißt das Landschaftsbild soll an die Berge von Tajima erinnern, einer Region in der nördlichen Präfektur Hyogo, zu welcher auch Kinosaki Onsen gehört. Der Wasserfall an der Rückseite des Bades wurde naturbelassen und im November kann man die wechselnden Farben der Herbstblätter genießen.
Gäste können ins von Bäumen gesäumte Außenbad eintauchen, das natürliche Licht genießen und sich zum Rauschen des Wasserfalls entspannen.
Um Gosho-no-yus Wiedereröffnung zu feiern, gab es ein besonderes Event, in Zusammenarbeit mit dem Künstlerpaar Tupera Tupera, welches ein Bilderbuch mit dem Titel Panda Sento (Pandabad) veröffentlicht hat. Bei diesem Event wurde das Buch durch diverse Dekorationen im Gosho-no-yu zum Leben erweckt und beinhaltete auch eine Schnitzeljagd sowie fiktive Produkte wie „Bambusgras-Cider“ (eigentlich bloß Melonenlimo), welche an der Rezeption erworben werden konnten. Dieses Event, „Panda-yu“ benannt, fand bei der ansäßigen Bevölkerung großen Anklang als Teil der feierlichen Wiedereröffnung des populären Badehauses.
Gosho-no-yu ist bloß eines von sieben öffentlichen Badehäusern in Kinosaki, wobei jedes seinen eigenen Charme und seine Vorzüge hat. Gäste die in einem traditionellen japanischen Gasthaus (Ryokan) übernachten, erhalten einen Pass zu allen sieben Badehäusern, die allesamt in Laufweite zueinander liegen. So können die Gäste während ihres Aufenthalts so viele Badehäuser besuchen wie sie möchten. Besucher können als kleine Pause während des Onsen-hoppings durch die
Stadt schlendern, entlang des weidengesäumten Kanals Fotos machen und die friedliche Atmosphäre genießen. Man kann auch Souvenirläden besuchen, diverse Desserts probieren und sich an alten japanischen Geschicklichkeitsspielen versuchen. Diejenigen, die in einem Gasthaus übernachten erhalten auch einen Yukata, einen leichten Baumwollkimono, den sie auf ihren Erkundungsspaziergängen durch die Stadt tragen können.
Um es ihnen zu erleichtern den Weg zu den einzelnen Badehäusern zu finden, können Gäste eine Broschüre mit einer Karte und einem Stempelbereich erwerben. Die jeweiligen Stempel findet man dann in den einzelnen Badehäusern. Diese Broschüre kann man in diversen Unterkünften der Stadt erhalten bzw. erwerben. Einige Gasthäuser bieten auch die Möglichkeit ein kleines Andenken zu erstehen, welches sie an die vollendete „Onsen-Pilgerreise“ erinnert.
Darüber hinaus können die jeweils ersten weiblichen und männlichen Tagesgäste jedweden Badehauses, eine Plaquette mit dem Namen des Onsen und dem Datum des Besuchs erhalten. Ganz gleich wie viele Badehäuser man während seines Aufenthaltes in Kinosaki Onsen besucht, man wird es definitv genießen herauszufinden, was eine traditionelle Onsenerfahrung ausmacht.